Fluchtweg

Aus BrandenburgPunk
Fluchtweg
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Allgemeine Informationen
Herkunft Neuruppin
Berlin
Genre Punk
Gründung 1984, 1988, 2006
Auflösung 1986, 2000
Website fluchtweg.net
Aktuelle Besetzung
Ronald Burian Gesang, Gitarre
Ralf Schwarz Bass, Gesang
Otto Kolar Balalaika, Gitarre, Gesang
Matthias Meißner Saxophon, Akkordeon
Paul Vater Schlagzeug

Fluchtweg ist eine Punkband die 1984 in Neuruppin gegründet wurde, sich nach einer Trennung dann aber in Ost-Berlin neu formierte.

Geschichte

Fluchtweg wurde 1984 in Neuruppin gegründet und löste sich schon 1986 wieder auf. Anfangs spielte Punk keine große Rolle, eher Independent und Rocksachen mit politischem Hintergrund, wie Ton Steine Scherben aus dem Westen oder Freygang aus der DDR. Sie starteten mit Cover Songs von Doors, Rolling Stones aber eben auch Ton Steine Scherben. Später tauchten dann Gruppen wie Ich-Funktion, Die Firma oder auch Feeling B auf, mit denen Fluchtweg gemeinsame Konzerte spielte und von denen sie beeinflusst wurden. Da es sehr schwierig war, mit systemkritischen Texten eine offizielle Spielerlaubnis zu bekommen, fiel die Band bei einem Einstufungsversuch 1988 in Neuruppin durch. Kurz vor dem Zusammenbruch der DDR ging die Band nach Ost-Berlin, wo das Klima einen Hauch liberaler war. Da hat es im Frühjahr 1989 mit der Einstufung dnn doch geklappt, aber wahrscheinlich nur, weil der Manager der Band Otto Kolar den Prüfern erklärte, dass sie im Falle einer erneuten Ablehnung nicht zur Wahl gehen würden.

Zur Wendezeit 1988 formierte sich die Band in Ost-Berlin neu und spielte bis zum Jahr 2000 ca. 400 Konzerte in Deutschland und dem europäischen Ausland. Sie spielten auch mit bekannten Bands wie SNFU, Hass, Normahl, Terrorgruppe oder The Exploited und erreichten 1992 und 1993 die Top 10 von Rockradio B und DT64. Um ihre Platten unabhängiger zu veröffentlichen gründeten sie 1994 das Plattenlabel TollShock Records. Nach einigen Abschiedkonzerten löste sich die Band im Jahr 2000 auf. Trotzdem spielten sie 2001 zum 10-jährigen Bestehen von No Exit, 2003 beim Holzrock Open-Air und als „Notausgang“ bei den ersten deutschen Meisterschaft im Gummistiefelweitwurf in Berlin. 2006 kam es dann zu einer Wiedervereinigung der Band und im März 2007 erschien ihr neues Album „Corporate Identity“.


Stil

Fluchtweg spielen Punkrock mit einem Saxophon als unverkennbarem Instrument. Die meisten Songs, insbesondere auf den letzten Veröffentlichungen, sind sehr temporeich. Die Texte sind meist sozialkritisch. Bevorzugtes Ausdrucksmittel ist eine bis ins Lächerliche übertriebene Glorifizierung von Missständen.

Die Band hat einen Hang zu Tequila. Dies wird nicht nur durch zahlreiche Lieder über diesen Agaven-Branntwein dokumentiert, sondern auch von der Tatsache untermauert, dass zu diversen Konzerten entweder von der Band Tequila spendiert oder aber dieser vom Publikum eingefordert wurde.


Diskografie

Demo-Tapes

  • 1990: "Freiheit statt Leistung" (Eigenproduktion)
  • 1991: "Fast Food Generation"(Eigenproduktion)

Singles/Maxi-CDs

  • 1994: "Blute Babylon" (TollShock)
  • 1996: "So endet Deutschland" (TollShock) Split mit N.O.E.

Alben

  • 1992: "Fluchtweg" (Fluxus)
  • 1994: "Tempo, Tempo" (TollShock)
  • 1995: "Arbeitsscheue Ostler" (TollShock)
  • 1996: "Le Figur" (TollShock)
  • 1998: "Commerzpunk" (TollShock)
  • 2007: "Corporate Identity" (TollShock)


Literatur

  • Voice of Culture #6 (Sommer 2007): Interview; s. 50-53
  • Taugenix 04 (2008): Interview; s. 54


weitere Tätigkeiten

Mitglieder der Band sind/waren auch in anderen Projekten tätig:

  • Ronald Burian gründete später die Band Doc Horn & The Hornbabes.


Weblinks